Von ehemalige Blogger
Seit der Leukämie 2000 habe ich aufgehört zu planen, die ersten Jahre ganz und jetzt höchstens für eine Woche im Voraus. Die Erfahrung hat mich einfach gelehrt, dass es immer anders kommt, als geplant. Man lernt mit der Zeit auf seinen Körper zu hören und seinen Tagesablauf entsprechend darauf einzurichten.
Vor ein paar Jahren war es noch so, dass ich morgens erst abwarten musste, wie es mir geht und erst ab Mittag war es mir möglich, etwas zu unternehmen. Auch heute noch ist z.B. ein Duschen am Morgen schon eine große Anstrengung und wird meistens auf den Abend verlegt. Man gestaltet den Tageablauf nach dem Befinden. Inzwischen ist es so, dass ich an zwei Vormittagen die Woche auf Minijobbasis arbeiten gehe und montags meistens meine Enkeltochter habe. Die restliche Woche ist fest zum Ausruhen eingeplant, um die Kräfte aufzutanken. Ich merke einfach, dass meine Leistungsfähigkeit im Vergleich zu „früher“ nur noch zu 60 % wiedergekommen ist. Man nennt dieses Symptom auch „Fatique“. Aber da berichte ich mal noch an anderer Stelle.
Jetzt zu meinem Plan.
Wir, also mein Mann und ich, wollen im Dez./Jan. ans andere Ende der Welt reisen, nach Australien und Neuseeland. Da dies eine 4-Wochen-Reise werden soll, muss ich einfach planen. Die Flüge mussten schon gebucht werden, da sie sonst immer teurer werden, und somit war auch schon aus diesem Grund ein Plan notwendig. Wir freuen uns riesig! Ich hoffe, es klappt und nichts kommt dazwischen. Auch wenn es mit Sicherheit mega anstrengend wird, egal. In diesem Fall ist es mir einfach egal.
Durch die Krankheit sieht man das Leben mit anderen Augen. Jetzt geht es mir gut, also will ich es auch gern erleben, was danach kommt, verdränge ich. Auch bei dieser Reise werden mir sicher meine Grenzen aufgezeigt werden, aber ich will es trotzdem. Das wird schon beim Flug anfangen (Wassereinlagerungen durch langen Flug, spezielles Essen, Enge im Flieger) und auch während der Reise. Es werden ständig Einschränkungen oder Besonderheiten zu beachten sein.
Ich werde mir in den nächsten Monaten umfassend Gedanken machen, damit es so schön als möglich wird, auch mit meinen Einschränkungen. Wir haben vor ein paar Jahren Kiwis kennengelernt und auch die werden mir helfen, dass es ein unvergessliches Erlebnis wird.
Ich werde an anderer Stelle vom Fortschritt meines „Neuseeland-Planes“ wieder berichten.